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Kaffeezubereitung in der Kaffeemaschine

Wie Kaffeefirmen mit ihren Kaffeemaschinen die Industrie nachhaltiger machen

Kaffeekapseln und Pads sind in Büros und Privathaushalten auf der ganzen Welt zu neuer Normalität geworden. Ihre Bequemlichkeit und Vielfalt machen sie zu Publikumslieblingen, da sie nicht viel Einrichtung oder Reinigung erfordern und die Benutzer mehrere Kaffeesorten auf einmal aufbewahren können, ohne sich Sorgen machen zu müssen, dass sie schnell verderben. Wie bei den meisten Single-Serve-Produkten erzeugen Kaffeepads jedoch eine beträchtliche Menge an Abfall, wobei jedes Jahr unzählige kleine Verpackungen mit Plastik, Aluminium und Kaffeesatz auf der Mülldeponie landen.

Der globale Markt für Kaffeepads und Kaffeekapseln wächst weiter

Die weltweite Verbreitung von Kaffeekapseln und Kaffeepads hat zu einer Steigerung der Kaffeeproduktion und des Kaffeekonsums geführt. Der weltweite Markt für Kaffeepads ist eine Multimilliarden-Industrie, wobei zwischen 2019 und 2023 ein Wachstum von fast 9 Milliarden Euro erwartet wird. Im Jahr 2015 wurden weltweit mehr als 9 Mio. Tonnen Kaffee getrunken.

Täglicher Kaffeekonsum in Prozent im Jahr 2019

Seit 2005 hat sich der Konsum von Kaffeepads verfünffacht, der Konsum von Kaffeekapseln ist um das 27-fache gestiegen. Da es so viele verschiedene Nischen für Kaffeepad-Firmen zu besetzen gibt, ist der Markt stark fragmentiert und umkämpft, wobei zahlreiche Unternehmen versuchen, sich von der Konkurrenz abzuheben. Einer der Wege, auf denen die Kaffeefirmen dies tun, besteht darin, nachhaltigere Produkte anzubieten. Immer mehr Kaffeepad-Firmen verkaufen recycelbare oder biologisch abbaubare Pads oder führen Programme ein, die es den Verbrauchern ermöglichen, ihre gebrauchten Pads zurückzuschicken, damit sie vom Hersteller recycelt werden können. Unternehmen treten sogar mit Produkten auf den Markt, die speziell darauf ausgerichtet sind, bestehende Kaffeemaschinen und Pads nachhaltiger zu machen.

Volumen der Rohkaffeeproduktion weltweit nach Sorten

Die Länder der Europäischen Union und Nordamerikas sind wichtige Kaffeeimporteure, da der Konsum von Kaffee in diesen Regionen in den letzten Jahren stark und stabil war und voraussichtlich weiter steigen wird. Auf Europa entfallen über 30 % des weltweiten Kaffeekonsums. Am meisten wird Kaffee in folgenden Ländern konsumiert:

  • Finnland,
  • Schweden,
  • Norwegen,
  • Österreich,
  • die Schweiz.

Die größten Kaffeeproduzenten
Die wichtigsten Kaffeeproduzenten sind Brasilien, Vietnam, Kolumbien, Indonesien, Äthiopien.

Vorteile von den Kaffeepads:

  • Schnelle und unkomplizierte Zubereitung von Einzelportionen.
  • Kaffeepads werden in großer Geschmacksvielfalt angeboten.
  • Immer gleiche Stärke und Geschmack des Kaffees bei jeder Zubereitung.
  • Kaffeepads werden aus biologisch abbaubarem Zellstoff produziert.
  • Sie sind umweltfreundlich und können problemlos entsorgt werden.
  • Kaffeepads können bei verschieden Kaffeemaschinen verwendet werden.

Nachteile von Kaffeepads:

  • Da der Kaffeepulver im Pad nur von einem dünnen Flies aus Zellstoff umhüllt ist, ist er nicht luftdicht verpackt. Die Kaffeepads sollten daher trocken, luftdicht und vor Licht geschützt aufbewahren werden.
  • Verlust von Qualität und Geschmack durch die nicht luftdichte Verpackung.

Was ist besser: Kaffeepads oder Kaffeekapseln?

Kaffeekapseln ermöglichen eine luftdichte Verpackung des Kaffeepulvers, was die Qualität des zubereiteten Kaffees leicht besser macht, als bei Pad-Maschinen. Allerdings können Kaffeepads deutlich billiger als Kaffeekapseln produziert werden und sind im Vergleich zu Plastik- oder Alukapseln deutlich günstiger. Kaffeekapseln passen in der Regel nur zu bestimmten Kapselsystemen, Kaffeepads hingegen können bei verschieden Kaffeemaschinen verwendet werden.

Verschiedene Wege Kaffeekapseln und Kaffeepads umweltverträglicher zu machen

Die wachsende Beliebtheit von Kaffeekapselmaschinen, von denen ein erheblicher Anteil Nespresso-Kaffeemaschinen sind, hat zu einem neuen Problem geführt, das noch vor einigen Jahren fast nicht existierte. Die Kapseln für die meisten Nespresso-, Tassimo-, Lavazza- und anderen Kaffeemaschinen bestehen aus Aluminium oder Kunststoff, die nicht umweltfreundlich recycelt werden. Nur ein kleiner Teil der gebrauchten Kaffeekapseln wird recycelt. Die Verbraucher wollen jetzt gesündere Produkte und Produkte, die die Umwelt viel weniger belasten. Dies veranlasst die Kaffeefirmen nach den Wegen zu suchen, ihre Produkte umweltfreundlicher zu machen.

  1. Entsorgung und Recycling Programme für Abfallreduzierung.

    Andere Kaffeefirmen versuchen auch ihre Produkte umweltfreundlicher zu machen. Die Marktgiganten der Kaffeekapselindustrie wie Nespresso und Tassimo haben die Initiative ergriffen, um die Kunden zu ermutigen, die gebrauchte Kaffeekapseln zu recyclen. Nespresso arbeitet seit einigen Jahren daran, die Recyclingfähigkeit seiner Kapseln zu verbessern, indem es eigene Recyclingdienste eingeführt hat und mit den lokalen Regierungen zusammenarbeitet, um beim Recycling der Kapseln zu helfen.

    Gaviña & Sons hat in Partnerschaft mit dem internationalen Recyclingunternehmen TerraCycle ein Recyclingprogramm ins Leben gerufen. Das Unternehmen gab letzten Monat bekannt, dass es eine Initiative für Kunden startet, die ihre gebrauchten Kaffeepads zum Recycling schicken und dafür Punkte erhalten, die für wohltätige Spenden und Geschenke ausgegeben werden können. Die Benutzer melden sich online für das Programm an und erhalten ein vorausbezahltes Versandetikett, mit dem sie ihre Pads zurückschicken können. TerraCycle reinigt die Produkte, trennt sie nach Materialart und verwendet sie in der Produktion der neuen Produkte, während der Kaffeesatz zur Kompostierung weggeschickt wird.

    Hier ist wichtig zu erwähnen, dass nicht alle kommunale Recyclinganlagen gleich sind – einige sind für bestimmte Materialien oder Prozesse besser ausgerüstet als andere. Aus diesem Grund können Produkte, die als 100 % kompostierbar oder recycelbar vermarktet werden, tatsächlich ein größeres Problem für lokale Kommunen darstellen, da Verbraucher, die versuchen, umweltbewusst zu sein, am Ende den Müll an die Recyclinganlagen schicken, welche diesen nicht verarbeiten können. Durch die Durchführung eigener Recyclingprogrammen können Kaffeefirmen sicherstellen, dass die nachhaltigen Materialien in ihren Produkten tatsächlich recycelt und wiederverwendet werden, anstatt die lokalen Recyclinganlagen zu belasten.

  2. Verwendung von kompostierbaren Materialien.

    Ein weiterer Weg zur Nachhaltigkeit besteht darin, das gesamte Kaffeepad kompostierbar zu machen. Anfang dieses Jahres brachte das Smile Beverage Werks seine Linie pflanzlicher, zertifizierter, biologisch abbaubarer Pads auf den Markt. Das Unternehmen unterscheidet sich von anderen Kaffeepad-Firmen nicht nur dadurch, dass es kompostierbare Produkte herstellt, sondern auch dadurch, dass die Pads vollständig kohlenstoffneutral sind. Die Kaffeepads sind mit Nespresso- und Keurig-Maschinen kompatibel, sind als Fair-Trade-, Fair-Lohn- und Bio-Kaffee ausgezeichnet und haben eine Haltbarkeit von 12 Monaten. Auch die Kaffeerösterei Tayst hat kompostierbare Kaffeepads eingeführt. Seine Single-Serve-Pads werden aus Bio-Harzen, komprimierter Maisstärke und anderen Biomaterialien hergestellt und sind mit Keurig-Maschinen kompatibel. Dieses Unternehmen unterscheidet sich von der Konkurrenz durch die Verwendung der speziellen Maschenfilter, welcher "besseres Aroma und ein weicheres Mundgefühl" bietet.

  3. Wiederverwendbare Kaffeepads

    Eine weitere Möglichkeit, das Problem der Abfallreduzierung zu lösen, sind die wiederverwendbaren Kaffeepads. Anstatt Einwegpads aus biologisch abbaubaren Materialien herzustellen, stellen einige Kaffeefirmen nachfüllbare Kaffeepads her, die der Verbraucher mit dem Kaffee oder einem anderen Getränk seiner Wahl füllen kann, sodass weniger Pads in den Müll geworfen werden. Allerdings passt die wiederverwendbaren Kaffeepads nicht zu den Geschäftsmodellen einiger Hersteller, da die Nachfrage nach diesem Produkt geringer ist. Der Endverbraucher muss nicht jedes Mal, wenn er eine Tasse Kaffee zubereitet, ein neues Kaffeepad verwenden.

  4. Innovative Kaffekapseln ohne Kunststoff und Aluminium

    Ein 25-jähriger Erfinder und Designer Eason Chow aus Singapur beobachtete, wie viel unnötigen Abfall in der Kapsel-Kaffeemaschine zurückbleibt, und beschloss, einen anderen Weg zu finden, den Abfall drastisch zu reduzieren. Der junge Erfinder schlug eine einzigartige Technologie zur Herstellung der Kapsel vor, bei der Kunststoff und Aluminium durch eine Zuckerhülle ersetzt werden, die sich beim Kaffeekochen in Wasser auflöst. Die einzigartige Kapsel besteht aus Kaffeekörnern, die mit Milchpulver überzogen sind. Die äußere Zuckerschicht wird auf besondere Weise gepresst und hat die Form einer Kapsel oder einer Kugel. Das Herstellungsverfahren umfasst vollständig biologisches Material, für dessen Kompostierung keine speziellen Anlagen erforderlich sind. Eason Chow ist zuversichtlich, dass sein "DroopsCoffee" die Art und Weise, wie Kaffee in Kaffeekapselmaschinen verarbeitet wird, neu definieren wird.

Bildnachweis: istockphoto.