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Finanzierung

Verführerische Finanzierungsangebote genau hinterfragen

Gerade in der Vorweihnachtszeit locken viele Händler mit Null-Prozent-Finanzierungen, um vermeintlich super günstig Wünsche erfüllen zu können. Der Teufel steckt aber wie immer im Detail - hier in Form von versteckten Kosten.

Finanzierungen kosten immer Geld

Eines sollte von vornherein klar sein: Wer eine Anschaffung finanziert, trägt auch Finanzierungskosten. Diese sind vielleicht nicht so offensichtlich dargestellt wie bei anderen Kreditangeboten, aber sie entstehen auf jeden Fall und das in unterschiedlicher Höhe.

Wenn ein Autohändler beispielsweise eine Null-Prozentfinanzierung offeriert und mit einer bestimmten monatlichen Kreditrate wirbt, lohnt es sich, diese Raten einfach zusammen zu rechnen. Ist eine Anzahlung fällig, kommt auch diese hinzu. So erhält man den Bruttokreditbetrag. Nun fragt man nach einem Angebot für einen Barzahler, die ja bekanntermaßen ordentlich Rabatte aushandeln können. Abhängig von der Nachfrage und dem persönlichen Verhandlungsgeschickt lassen sich so bis zu 25 Prozent Nachlass erwirtschaften.

Mit diesem niedrigeren Preis recherchiert man Angebote für Bar- oder Verbraucherkredite. Auch hier werden dann alle Raten zusammengerechnet, um einen direkten Vergleich zum Angebot des Autohändlers zu erhalten. Das Ergebnis ist in den meisten Fällen erstaunlich, wenn die eigene Bonität stimmt.

Gerade in der derzeitigen Niedrigzinsphase lassen sich so enorme Einsparungen erzielen. Zum einen sind Autohändler an Barzahlern interessiert und behandeln diese entsprechend entgegenkommend, zum anderen bieten Banken derzeit sehr interessante Ratenkredite an.

Finanzierungskonditionen genau vergleichen

Zur Einholung von Finanzierungsangeboten eignet sich nicht nur die eigene Hausbank, sondern auch Online-Plattformen für Privatkredite sind eine ergiebige Quelle. Die Konditionen variieren von Anbieter zu Anbieter, werden aber auf solchen Plattformen gut dargestellt und meist auch direkt vermittelt.

Wichtig beim Vergleich ist immer die Angabe des effektiven Jahreszinses, denn hier verstecken sich die Kosten und Gebühren der Bank. Selbst bei gleichem Nominalzinssatz können so unterschiedliche Finanzierungsinstitute auch abweichende effektive Jahreszinsen berechnen. Das hängt unter anderem von den Bearbeitungsgebühren und unterschiedlichen Terminen zur Tilgungsverrechnung ab. Nur anhand dieses Kriteriums können Sie die Angebote wirklich vergleichen.

Das Thema Bearbeitungsgebühren sollte man auf jeden Fall kritisch hinterfragen, denn die Rechtsprechung in Deutschland verändert sich zu Gunsten der Verbraucher. Diese Gebühren werden nämlich für die Risikoprüfung, die im ureigenen Interesse der Banken liegt, erhoben und sollten daher nicht vom Verbraucher getragen werden. Derzeit liegt es noch im Ermessen der Banken, ob sie Bearbeitungsgebühren berechnen oder nicht.

Genaues Hinschauen und Prüfen von Finanzierungsangeboten kann so unter dem Strich richtig Geld sparen, zumal sich meist ein kleines Sternchen neben beworbenen Zinsangeboten findet. Dieser Hinweis auf die Unverbindlichkeit oder die für die Bank optimalen Bonitätsvoraussetzungen, die zu einem solchen Angebot führen können, darf nicht unterschätzt werden. Durchleuchten Sie genau die verführerischen Offerten und sparen Sie damit an der richtigen Stelle.

Autor: Friedliche. Bild: dolgachov/bigstock